westfälische Münzen und deren Begriffe
Westfälische Münzen und deren Begriffe, ein Vortrag vom Stefan Wittenbrink
„Reich wie Krösus, also jemand der über Reichtümer verfügt wie der sagenumwobene Lyder-König Krösus, der mit der Münzprägung beachtliche Gewinne erzielte“.
Damit begann der Vortrag von dem Beckumer Münzforscher Stefan Wittenbrink.
Er zeigte den Familienforschern, dass der Gebrauch von Münzen schon zurzeit Karl des Großen im hiesigen Raum von großer Bedeutung war. ( 768 – 794 n. Ch. )
1 Denar, der zu jener Zeit die Hauptmünze war, entspräche heute einem Wert von ca. 100€.
Wittenbrink erklärte: „1 Denar konnte eine Person eine Woche ernähren.“
Ludwig der Fromme nutzte dann den Reichsdenar um ca. 840 n. Chr. Der Denar hatte ein Reingewicht von ca. 1,7g Silber.
Hierbei handelte es sich um sogenannte „Kurantmünzen“. Es sind Münzen deren Wert sich auf den metallischen Anteil der Münze bezieht und diesem entsprechen.
„Scheidemünzen“ ist der Gegenbegriff. Er bezieht sich auf die Münzen, deren Nominalwert nicht durch den Metallwert abgedeckt wird.
Begriffe wie: Florentiner und Dukaten, der Junker-Johann–Pfennig, nach Graf Johann von Hoya, der Münsteraner Taler mit den beiden Heiligen Petrus und Paulus , er wurde wahrscheinlich erst nach der Einnahme der Stadt durch Franz von Waldeck aus dem Silber des beschlagnahmten Wiedertäuferschatzes geprägt. (um 1535 ) konnte uns Wittenbrink erklären.
Hellermänchen, Coesfelder Kreuztaler um 1959, Blaumüser, die Münze mit einem geringen Silbergehalt wurde seit 1527 als Halbstüber in Nimwegen ( NL ) geprägt. Die Münzen enthielten nur ein wenig Silber, und wurden daher als schlecht bezeichnet, was in den Niederlanden gerne als“ blau“ definiert wird. Daher wurde die Münze gern als „ blaue Maus“ bezeichnet.
Weiter ging es mit: Groschen, Doppelgroschen, Schilling und Doppeltaler, welche uns Herr Wittenbrink an Hand von Beispielen erklärte.
Der Schreckenberger war eine Silbermünze, die von 1498 bis 1571 geprägt wurde. Die Herstellung der Großgroschen erfolgte in den den Münzstätten Annaberg, Buchholz, Zwickau, Freiberg, Leipzig, Dresden und Saalfeld.
Münzprägerecht hatten die jeweiligen Herrscher, zu denen auch die Bischöfe gehörten.
So entstanden Münzprägestätten auch in Münster und Soest.
Die Beziehung von Familienforschungen zu Münzbezeichnungen erfahren wir beim Durchforsten von Abgabe- und Steuerlisten in denen dann solche Bezeichnungen immer wieder auftauchen.
Mit diesem Vortrag bescherte uns Herr Wittenbrink einen kurzweiligen Abend.
Kurant-Dukat mit dem Konterfei
Frederiks V. aus dem Jahr 1762